Familie | Vollmondblog #14 | August23

wie kann es sein. ihr so nahe, ihnen so fern?

Seit ihr doch alle meine Ahnen. Stammen wir doch vom selben Pfad. Selben Blut und doch bin ich hier von Anfang an nur Besucher.

wie kann es sein. dem letzten Leben so nahe unentwegt, diesem Leben so lange so fern gewesen?
Bin ich in diese Reihen nur um zu überleben. nur um wieder geboren zu werden?
Von Beginn an hier um diesen Pfad zu ändern. Um durchzubrchen was undurchbrehbar erschien.
Doch kann ich es noch so oft trennen, bin ich doch immer von euch getrennt.

wie kann es sein. alles lebendige ist verbunden, doch ihr seit gelöst.
Ich kann euch fühlen, euch finden und doch habt ihr euch selbst abgeschnitten.
Seid ihr die, die vergessen haben?

und weil ihr vergessen habt wie viele ihr wart. Wie viel ihr seit. Habt ihr eurem Pfad aufgelöst.
Denn ich fühle euch, zwar nur schwach, flüchtig, abgeschnitten von euch selbst. Scheinbar getrennt von mir. von ihr.

Während ihr eure jetztigen Leben getrennt der Letzten erfährt, seit ihr gefangen in dieser sich ständig wiederholenden Erfahrung.
Auf diesem Pfad den wir gemeinsam begangen hatten. Welchen ihr nicht verlässt, nicht ändert was es zu ändern gilt für diesen Pfad von Anfang an.

wie kann es sein. ich lebe Gestern, Morgen, Heute - bin heil und frei, ihr versteckt euch in euch selbst Gestern, Morgen und wohl auch Heute?
Habe ich euch nur besucht um meinen Pfad zu erleben. Mich zu erlösen?
Seit ihr von mir getrennt, weil ich immer von euch getrennt sein sollte?

wie kann es sein. ich so eins, ihr so zerrissen?
Wart ihr immer nur eine Erfahrung. Ein Abschnitt meiner Zeit?
seit ihr doch alle meine Ahnen. stammen wir doch vom selben Pfad. selben Blut und doch bleibt nur das Wasser.
Nur die Verbindung in diesem Leben, denn ihr wisst nicht mehr. Ihr habt euch vergessen und noch nicht wieder gefunden.
Nur weil ich nicht vergessen hatte, konnte ich mich erinnern. Konnte tun was wir gemeinsam erleben wollten.
Nur weil ich mich erinnere, kann ich euch fühlen trotz der Trennung.

Diese Trennung, ich weiss muss schmerzhaft sein. Ich kann mich an sie erinnern, denn auch ich vergass wer ich bin in diesem Leben.
Ich bin so dankbar konnte ich mich erinnern. wer ich bin. wer ich war. warum ich bin.
Ich kann euch nur wünschen, dass ihr eure Wege wieder findet. Kann nur hoffen, dass ihr die Aufgabe in unserem Pfad wieder entdeckt.
Euch nur in die Ferne flüstern, dass ihr auch in der Trennung verbunden seid.
Doch den Weg müsst ihr selbst gehen. Den Pfad könnt ihr nur selbst ändern.

Ihr so nahe, weil sie schon vor mir began den Pfad zu verändern.
Meinem jetztigen Leben so lange so fern, weil ich überleben musste.
Alles lebendige so verbunden, weil es sich der Sterblichkeit nicht entzieht.
Ihr versteckt euch in euch selbst Gestern, Morgen und Heute weil ihr am Überleben seit.
Ich so eins, weil ich durch die Tiefen all meiner Leben geh - weil ich mir erlaube heil zu sein.

Ich grüsse dich zur heutigen vollen Mondin

Jean de Carvalho





Bilder von der Wanderung Angstboden-vorder Angst-Gruenholz-Finishütte-Chratzereberg-Usser Chratzereberg-First Parking-Firstsunnsite-Chaltebrunne-Sagebode-Angstboden, 30.05.23 ○ 18Km ○ 4h

Übrigens, mehr Bilder als die, die ich jeweils hier teile von den Wanderungen. Findest du auf Instagram: @_jean_dc