Meine Notizen und du | Vollmondblog #7 | Okt.22

Notizen, kaum leserlich, weil meine Handschrift. Sie liegen herum, ich entziffere sie, während des Wegräumens. 

Ein Lächeln weitet sich in meinem Gesicht und ich erinnere mich, an den Moment in dem ich diese Notizen schrieb.
Ein Moment der mir viel bedeutet, weil er so vieles zugleich ist.
Notizen die den Beginn einer neuen Reise fest halten und zugleich das Ende eines langen, sehr langen Weges zeigen.
Heilung die sich so in mir manifestiert hat, dass sie durch mich in mein Leben gleitet.
Die Freiheit die ich mir mein Leben lang ersehnt hatte, so integriert, wie automatisiert.

Bereits vor dem Moment an dem ich diese Notizen schrieb, war mir diese Selbstheilung sehr wohl bewusst. Dahin habe ich mich Jahre, seit ich mich erinnern kann, hinbewegt.  Zuerst um zu überleben und später um das Leben zu führen, welches mich glücklich macht, welches mir entspricht.
Zuerst um die Menschen um mich herum heilen zu wollen und später um mich selbst zu heilen. Was schlussendlich der einzige, mein einziger Weg ist, andern wirklich helfen zu können.

Trotzdem war es dieser kleine, sogar flüchtige Moment. Ein Augenaufschlag in meinem Leben. Der zu dieser Notiz führte die mich an diesen Moment erinnern sollte. 

Der flüchtige Moment, zum ersten Mal seit Jahren ein Crush.
Dieser Funke, der nicht erklärbar ist. Der einfach da ist und existieren möchte.
Dieser Funke der, in meinem Leben, selten ist und ich deswegen früher so fest hielt, dass er ersticken musste. Mich ersticken musste weil ich mich im Funken verlor. 
Weil ich den Funken in mir nicht kannte. Doch dieser Funke in mir wurde die letzten Jahre zu einer Flamme und ist Heute mein Feuer. Weil ich mich inzwischen nicht nur kenne, weil ich mich inzwischen nicht nur akzeptiere oder toleriere. Sondern weil ich mich erkenne - ist dieses Feuer mein Antrieb. Meine Selbstliebe.

Dabei ist es egal wer diesen Funken erweckt hat. Denn wenn jemand liebt hat das nie mit dem Aussen zu tun, sondern nur mit der Person selbst.

Notizen, kaum leserlich, weil meine Handschrift.
Sie liegen herum, du entzifferst sie, während des Wegräumens.

Sie liebt dich nicht weil du ihre Tochter, Sohn, Kind bist. Sie liebt dich weil sie deine Mutter ist.
Er liebt dich nicht weil du seine Frau, Mann, Lieblingsmensch bist. Er liebt dich weil er die beste Version seiner selbst erkennt durch dich.
Sie lieben dich nicht weil du ihre Freundin, Freund bist. Sie lieben dich weil sie in dir wiedererkennen was sie in sich vermissen.

Es geht nicht darum wen du liebst, denn was du siehst bist immer nur du selbst.

Ein Gefühl gibst du dir immer selbst, eine Person erinnert dich lediglich daran wo du dieses Gefühl in dir wieder findest.

Es geht darum, dass du liebst. In erster Linie dich selbst. Denn liebst du dich, liebst du alles. Weil jeder von uns alles ist.

Trotzdem war es dieser kleine, sogar flüchtige Moment. Ein Augenaufschlag in deinem Leben. Der zu dieser Notiz führte die mich und so auch dich an diesen Moment erinnern sollte.

Grüsse zum vollen Mond

Jean de Carvalho